Am 13.02.2025 fuhr ein Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft ver.di in München. Inzwischen ist klar, dass eine Frau und ihre zweijährige Tochter dabei zu Tode kamen. Mindestens 39 weitere Menschen wurden verletzt. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und den Betroffenen dieses fürchterlichen Anschlags.
In Essen gibt es mehrere Menschen, die sich eine Wiederholung dieser grauenvollen Tat wünschen. Auf Facebook entlädt sich ihr menschenfeindlicher Hass in Kommentaren unter zwei Artikeln der WAZ Essen. Am 15.02. kamen circa 1500 Schüler*innen zusammen, um für ein vielfältiges und diskriminierungsfreies Lernen und Leben zu demonstrieren. Unter dem Facebook-Beitrag der WAZ Essen kommentiert Nutzer Andre Fußbahn (Facebook URL https://www.facebook.com/profile.php?id=100010207025885) am 15.02.2025 um 19:01 Uhr: „1 mal durch fahren bitte“.
Andre Fußbahn bittet in seinem Kommentar um nichts Geringeres als das Verletzen oder Töten von Kindern und Jugendlichen. Drei Nutzer haben diesen Kommentar mit „Gefällt mir“ markiert. Phil Sokowicz (Facebook URL https://www.facebook.com/sokowicz) besitzt sogar ein Meta-verifiziertes Konto und gleich mehrere Verweise auf andere Accounts bei Twitter, Instagram oder Linkedin, agiert mit offenem Visier. Auch der Facebook Account „Bochumerjunge“ (Facebook URL https://www.facebook.com/bochumerjunge.2023), sowie Uli Muhs (Facebook URL https://www.facebook.com/uli.muhs) wünschen den jungen Menschen schwerste Verletzungen bis hin zum Tod.
Aufruf zu und Billigung von Terror am 22.02.
In einem zweiten Artikel berichtet die WAZ davon, dass die von uns mitorganisierte Versammlung Gesicht zeigen – im Wahllokal und auf der Straße am 22.02. vom Willy-Brandt-Platz hin zur Grünen Mitte verlegt wurde. Auch hier wünschen sich Personen, dass ein Anschlag mit einem Auto auf die Demonstrierenden verübt wird. So schreibt der WAZ-Top Fan Angelika Wernicke (Facebook URL https://www.facebook.com/angelika.wernicke.7) als Entgegnung auf einen Kommentar, dass hoffentlich kein Auto in die Menschenmenge fährt, „oder mal gerade dort das diese Menschen wach werden“ (sic). Gerhard Zimmermann (Facebook URL https://www.facebook.com/gerhard.zimmermann.79) sowie „Yasmin Sa“ (Facebook URL https://www.facebook.com/profile.php?id=100094168903133) teilen die Gedanken, oder hoffen selbiges.
User „Peter Pane“ (Facebook URL https://www.facebook.com/profile.php?id=61562872234550) wünscht den Demonstrierenden „aus tiefstem Herzen […] das gleich Schicksal wie allen Opfern von München“ (sic).
Dieser Kommentar ist am 16.02.2025 um 10:46 Uhr zwar nicht mehr auf der Facebook-Seite der WAZ zu finden. Doch auch weitere User sehnen sich nach einen Anschlag mit einem Kraftwagen in Essen:
Patrick Schmitz (Facebook URL https://www.facebook.com/profile.php?id=100058989216329) freut sich in den Kommentaren auf ein Auto selbigen Modells wie beim Anschlag in Müchen. „Püppi Langstrumpf“ (Facebook URL https://www.facebook.com/viola.drosihn) erwartet ebenso freudig solch ein Auto. „Totti Kray“ (Name bekannt, Facebook URL https://www.facebook.com/totti.kray) aus dem Umfeld der „Steeler Jungs“ wünscht den Demonstrierenden ausnahmslos die „Erfahrung eines Anschlags“. Kai Pawlowski (Facebook URL https://www.facebook.com/kai.pawlowski.7) fordert, es müsse „mal einer durchfahren“. WAZ Top-Fan „Bg Aj“ (Facebook URL https://www.facebook.com/sascha.haberlinski) hofft, dass ein LKW in die Menschenmenge fährt.
Neben denen, die sich für einen Kommentar nicht zu schade sind und einen Terroranschlag in Essen begrüßen würden oder sogar fordern, gibt es eine zweite Reihe von Nutzer*innen, die die obigen Kommentare mit „Daumen hoch“ oder „Herzchen“ markiert haben (siehe unten).
Konsequenzen
Wir fordern die Funke Mediengruppe dazu auf, ihre Kommentarspalte wenigstens rudimentär zu moderieren. Die in diesem Artikel dargestellten Kommentare sind nichts Geringeres als der Aufruf oder die Billigung von Straftaten, von Mord. Nach der Dokumentation der Kommentare behalten wir uns vor, Anzeigen zu erstatten und rufen interessierte Leser*innen zu selbigem auf. Das geht sehr einfach und bequem über die Internetwache der Polizei. Alle erforderlichen Informationen sind in diesem Artikel enthalten.
